FIRMPROJEKT PILGERN - 2. ETAPPE

WEG 3

„Pilgern made in Mettingen“ – zweite Etappe

Kardinalsweg: Damme - Dinklage 
am Samstag, 23. September 2023


Spontan brandete Applaus der Firmgruppe „Pilgern“ auf, als man erschöpft aber zufrieden das Pilgerziel der Burg in Dinklage erreichte: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer der zweiten Etappe des Firmprojektes „Pilgern“ hatten die rund 24 km erreicht!

Bereits um 9 Uhr machte sich die Gruppe vom Mettinger Pfarrheim aus auf den Weg zum ehemaligen Benediktinerkloster in Damme, dem Startpunkt des Kardinalsweges – ein Pilgerweg, der dem seligen Kardinal Clemens August Graf von Galen gewidmet ist und im Oktober 2018 eröffnet wurde.

Zunächst gab es eine kurze Einführung in das Leben und Wirken des Kardinals. Dabei wurden insbesondere seine drei berühmten Predigten aus dem Sommer 1941 hervorgehoben, mit denen er sich auch öffentlich zu einem Widerstandskämpfer hervortat und mit denen er insbesondere für das uneingeschränkte Recht auf Leben in Erscheinung trat.
Und dann begann der Pilgerweg mit der ersten von 5 Stationen: „Mutig sein“. Es wurde erläutert, was Mut, Wagemut oder auch Beherztheit im Kern meint: „Etwas wagen und sich damit in eine gefahrenhaltige, mit Unsicherheiten verbundenen Situation begeben.“

Am Beispiel des Kardinals von Galen bedeutete dies auch, Mut als Zivilcourage zu zeigen, also in seinem Umfeld für die Durchsetzung von Gerechtigkeit, Menschenwürde und Menschenrechte einzutreten.
Mut steht aber auch bewusst am Anfang des Pilgerweges: Der Mut, sich auf den Weg zu machen, neue Wege zu gehen und ermutigt durch andere, gemeinsam ein Ziel in Angriff zu nehmen. 
In diesem Sinne lasen die Firmlinge gemeinsam mit den Katechten Jörg Kamp, Katrin Wiggering und Sebastian Laube, die erneut die Gruppe begleiteten, die Fabelgeschichte des ehemaligen Schlickelder Pfarrers Uwe Nachtwey aus dem Buch „Berni Bärenraupe wagt und gewinnt“.
 

Noch etwas müde und bei frischen Temperaturen wagte die Gruppe nun den Start und erreichte nach etwa 3 km die zweite Station. „Beständig sein“ stand hier auf der Eisentafel zu lesen.
Den Impuls an dieser Station bildete ein Zitat des Kardinals aus seinen Predigten: „Wir sind Amboss und nicht Hammer!“

Nach einem Gedankenaustausch schloss die Gruppe diese Station mit einem Fürbittengebet aus dem Liedtext „Irgendwas bleibt“ der Gruppe Silbermond, in dem es u.a. heißt „Gib mir 'n kleines bisschen Sicherheit in einer Welt, in der nichts sicher scheint. Gib mir in dieser schnellen Zeit irgendwas, das bleibt - Gib mir einfach nur 'n bisschen Halt.“
Es schloss sich nun eine längere Etappe von 6 km zur dritten Station an. Diese sollte einmal dafür genutzt werden, sich in einer Partnerübung bei geschlossenen Augen durch den Partner führen zu lassen und sich vertrauensvoll in die Hände eines anderen zu begeben. Für viele eine ungewohnte Übung, die viel Überwindung und Vertrauen benötigte…

Die dritte Station stand unter der Überschrift „Entschieden sein“. Und auch hier bildete ein Zitat des Kardinals von Galen zum „produktiven“ Leben aus seiner dritten Predigt den Rahmen: „Wenn man den Grundsatz aufstellt (…), dass man den »unproduktiven« Mitmenschen töten darf, dann wehe uns allen, wenn wir alt und altersschwach werden!“.

Gemeinsam las die Gruppe hier das „Gleichnis des barherzigen Samariters“ aus dem Lukas-Evangelium. Diese Station wurde abgeschlossen mit dem gemeinsamen Gebet „Schau hin – Bleib stehen – Reich die Hand.“
Gestärkt durch eine weitere kurze Zwischenrast nahm man nun die letzte Etappe in Richtung Dinklage in Angriff. Die Perspektive der Teilnehmer hatte sich verändert: es wurde nicht mehr gefragt, wie weit es noch sei, sondern man begann, sich zu motivieren, wie viele Kilometer man bereits geschafft hatte. Und so erreichte man nach 24 km und etwas mehr als 6 Stunden Fußweg, inklusiv aller Impulse und Pausen, die fünfte und letzte Station direkt gegenüber der Burg Dinklage: „Einfach sein“.

Hier bildete – auch unter dem Eindruck der zurückgelegten Kilometer – das Lied „Leichtes Gepäck“ der Gruppe Silbermond den Rahmen. Mit einem Textauszug versuchte die Gruppe, den Bezug zum Evangelium herzustellen: „Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Mk 10,25)

Den Abschluss bildete ein gemeinsames Gebet „Einfach leben, gar nicht so einfach“, ehe es dann mit den Bullis zurück nach Mettingen ging.

 
Nach den Herbstferien steht dann die letzte Etappe des Firmprojekts „Pilgern“ auf dem Programm:
Das Teilstück des Jakobsweges von Hasbergen nach Leeden, wo sich die Gruppe dann noch einmal in die große Gemeinschaft den Pilger, insbesondere der Jakobspilger, einreihen wird.

Text und Bilder: Sebastian Laube
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